Alonso ausgebremst: Es bleiben McLaren und der Golfplatz von Dieter Rencken & Dominik Sharaf 04. Oktober 2014 - 10:31 Uhr Der Spanier kassiert eine derbe Mercedes-Abfuhr, hält sich aber weiter für begehrt - Sein Plan steht, neben McLaren und einer Pause schließt er auch Ferrari nicht aus
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso könnte sich auf dem Formel-1-Transfermarkt bestenfalls in eine Einbahnstraße Richtung McLaren, schlimmstenfalls in die Sackgasse Sabbatjahr manövriert haben. Fakt ist: Zwischen seinem Arbeitgeber Ferrari und Sebastian Vettel scheint nach dem Paukenschlag von Suzuka alles klar zu sein, der Abschied des Spaniers zeichnete sich in den vergangenen Tagen ohnehin ab. Wohin des Weges also? "Es gibt viele Möglichkeiten", sagt Alonso selbst und bleibt unverbindlich.
Der zweimalige Champion will vor dem Japan-Grand-Prix selbst der Stein des Anstoßes gewesen sein, wenn es um die Rochaden bei den Cockpits für die Saison 2015 geht: "Ich will Siege, ich will Weltmeister werden und professionell arbeiten, wie ich es meine ganze Karriere über getan habe", steckt er seine Präferenzen ab und tritt damit ein Rätselraten um potenzielle Brötchengeber los: "Nimmt man das zusammen, gibt es nur eine Richtung. Das hat den Markt in Schwung gebracht." Die Frage ist nur, von welcher Richtung die Rede ist.
McLaren scheint die logische Option, jedoch ist wegen des neuen Antriebspartners Honda und der Dauerkrise in Woking ein gehöriges Risiko daran geknüpft. Einen Verbleib bei Ferrari schließt Alonso vorerst nicht aus, schließlich steht auch die Zukunft Kimi Räikkönens in den Sternen. "Es ist noch nicht vorbei", meint er bei 'RTL'. "Die Neuigkeiten sind, dass Sebastian Red Bull verlässt. Das ist natürlich eine Überraschung. Aber was ich tun werde, ist, was ich entscheide."
Alonso mit breiter Brust: Plan steht seit Monaten
Alonso, der beinahe pathetisch die Scuderia über sein eigenes Wohl stellt, glaubt an eine sportliche Perspektive in Maranello und spielt auf die Amtsübernahme des designierten Präsidenten Sergio Marchionne an: "Es liegt an den neuen Leuten, Dinge zu verändern, die nicht funktionieren." Mit mehr Entwicklung beim Hybrid sieht er schon 2015 bessere Zeiten kommen: "Ferrari wird einen besseren Antriebsstrang bauen und sehr konkurrenzfähig sein. Das ist aktuell der springende Punkt." Sogar Vettel als Teamkollegen kann er sich vorstellen: "Mit Sebastian? Warum nicht! Wenn uns die Zukunft eines Tages zusammenbringt, wäre das ein toller Test für mich."
Die Scuderia lässt in der Causa Alonso ebenfalls nichts Verbindliches verlauten. "Ich kümmere mich um andere Sachen", winkt Teamchef Marco Mattiacci von 'Sky Sports F1' auf die Personalie Vettel angesprochen ab. Etwa eine Einigung mit dem vertraglich gebundenen (womöglich aber mit einer Ausstiegsklausel ausgestatteten) Asturier, mit dem er laut Medienberichten aus Italien im Clinch liegen soll? Eddie Jordan zufolge ist eine einjährige Auszeit eine weitere Option, die Alonso selbst nicht kommentiert: "Ich habe seit zwei oder drei Monaten einen Plan im Kopf."
Alonso weiter: "Ich sage es, wenn die Zeit reif ist. Ich habe mich nicht abschließend festgelegt und muss noch die letzten Zweifel ausräumen." An seinem Selbstbewusstsein kratzt die Situation jedenfalls nicht. Er hält sich für das Filetstück auf dem Transfermarkt und deutet an, sich vor Angeboten gar nicht mehr retten zu können. "Ich bin in in einer privilegierten Position, weil ich mir derzeit aussuchen kann, wohin ich gehe. Den Respekt habe ich mir in den vielen Jahren verdient."
Mercedes erteilt eine deutliche Abfuhr
So unbegrenzt wie er es andeutet, ist die Auswahl an Cockpits nicht. Alonso räumt ein, "nicht mit vielen" Teams gesprochen zu haben. Red Bull zieht mit Daniil Kwjat einen 20-jährigen Grünschnabel, dessen bestes Formel-1-Resultat ein neunter Platz ist, einem der erfolgreichsten Piloten in der Geschichte vor, was sogar auf Verständnis stößt: "Das Red-Bull-Juniorprogramm war sehr erfolgreich und es ist logisch, dass sie bei ihrer Linie bleiben. Dieses Cockpit hatte für mich nie Priorität." Die Option, mit den Millionen eines Investors oder seines Haussponsors Santander Lotus auf Vordermann zu bringen, scheint eher unrealistisch.
Ist es wirklich Alonsos Ziel, im derzeit besten Team und dem schnellsten Auto zu fahren, dann muss er ohnehin zu Mercedes. Aus dem Lager der Silberpfeile gibt es jedoch eine Abfuhr: "Nein", sagt Niki Lauda klipp und klar bei 'Sky Sports F1', wenn es um Interesse an einer Verpflichtung des 33-Jährigen geht.
Der Aufsichtsratsvorsitzende des Teams erklärt weiter, dass ein solcher Transfer nicht einmal in irgendeiner Weise intern besprochen worden sei. Hinzu kommt, dass entweder Nico Rosberg oder Lewis Hamilton das Feld räumen müssten. "Ich bin hier und habe auch vor, hier zu bleiben. Gleiches gilt für Nico", sagt der Brite am Mikrofon von 'Sky Sports F1' und spielt auf einen Notfallplan Bernie Ecclestones im Falle eines großen Teamsterbens an: "Ich sehe das also nicht kommen. Er übernimmt vielleicht ein drittes Auto, aber das wird wohl nicht passieren."
Wenn Alonso 2015 ohne einen Poker auf einen folgenschweren Eklat im silbernen Teamduell nicht zu Mercedes kann, dann vielleicht 2016 nach einem Sabbatjahr. Er bleibt trotz so viel Gegenwind und Unsicherheit bezüglich seiner Zukunft erstaunlich gelassen: "Abwarten", zeigt er sich ganz ruhig. "Im Moment läuft noch alles nach Plan. Ich fühle mich gut." Das kann eigentlich nur heißen: McLaren wartet und muss nur verkünden, ob Jenson Button oder Kevin Magnussen vor die Tür gesetzt wird. In Sachen Ferrari klingt alles nach einem warmen "Arrivederci", wenn Alonso in Richtung Vettel sagt: "Ich wünsche ihm alles Gute."
Kimi Raikkonen is also confident that Ferrari will be stronger come 2015.
Oct.4 (GMM) Ferrari is yet to confirm the news, but the famous team looks set to enter the 2015 season with Sebastian Vettel alongside Kimi Raikkonen.
It is now an open paddock secret that Alonso and Ferrari made the decision to terminate the rest of their contract - scheduled to run until the end of 2016 - on Thursday.
According to Red Bull, quadruple world champion Sebastian Vettel will replace the Spaniard. Raikkonen and Vettel already friendly with one another
And despite Kimi Raikkonen's struggles in 2014, the Finn has a watertight contract and so he looks set to be Vettel's teammate in red.
Famously, the pair are friends.
Asked by the Finnish broadcaster MTV3 if he would be happy to work with Vettel at Ferrari, Raikkonen said at Suzuka: "Absolutely.
"I have never worked with him, we've always been in different teams, but I know him well."
Raikkonen played down any lingering doubts that he might join Alonso in departing the crisis-struck Maranello camp, amid 'academy' driver Jules Bianchi's obvious interest in stepping up for 2015. Raikkonen confident that 2015 will be better
"I have a contract," said Raikkonen, "and I expect that I am here next year.
"I strongly believe that we will be in better positions next season.
"I know Marco (Mattiacci) has said he does not expect us to be at the front next year, but who knows," the 2007 world champion added.
"Lots of things happen in Formula One, including big steps in development.
"I'm here because I want to be here," said Raikkonen. "I could leave tonight, but I can also continue for two or ten more years if I want."
Formel 1 - Räikkönen: Ich höre auf, wann ich will Vettel geht als Teamkollege okay Der Transfer-Wahnsinn betrifft auch Kimi Räikkönen. Gibt es wirklich nur einen neuen Teamkollegen für den Iceman?
0607840.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Kimi Räikkönen sagt, er habe seine Zukunft selbst in der Hand
Motorsport-Magazin.com - Die erste Katze ist aus dem Sack - genau genommen ist der Vettel aus dem Bullen. Auch wenn Sebastian Vettel noch nicht verraten wollte, wohin seine Reise geht, sie wird nach Maranello gehen. Soweit sind sich alle sicher. Doch was Fernando Alonso machen wird, ist schon etwas kryptischer. Doch auch hier sind sich die meisten einig: Der Spanier geht zu McLaren. Doch was passiert mit Kimi Räikkönen?
Der Finne fährt eine bescheidene Saison bei seinem Ferrari-Comeback. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 133 zu 45 steht es für Fernando Alonso nach Punkten. Alonso ist Vierter in der Weltmeisterschaft, Räikkönen Elfter. "Jeder weiß, dass er gut ist", verteidigt sich Räikkönen mit Blick auf seinen Teamkollegen. "Ich habe große Probleme gegen ihn in dieser Saison, für ihn war es nicht schwierig, mich zu besiegen."
Schiebt Ferrari Räikkönen noch einmal ab?
Nach den durchwachsenen Leistungen 2014 stellt sich manch einer die Frage: Hat Räikkönen sein Ferrari-Cockpit für 2015 überhaupt sicher? "Ich habe einen Vertrag", winkt der Finne ab. Einen Vertrag hatte der Finne auch schon für die Saison 2010 bei Ferrari. Dann kam aber Fernando Alonso und der Finne wurde für viel Geld aus seinem Vertrag verkauft.
Wie zur Saison 2009 wird Kimi Räikkönen immer wieder Lustlosigkeit unterstellt. "Ich bin gegangen und ich bin zurückgekommen, nur weil ich zurückkommen wollte - nicht weil mich irgendjemand zwingt, hier zu sein. Es war meine Wahl, wenn ich nicht dahinter stehen würde, würde ich nicht hier sitzen. Ich kann aufhören, wann immer ich will. Ich kann heute gehen, ich kann morgen gehen, oder in zehn Jahren", wurde Räikkönen deutlich.
Selbstzweifel hatte der Weltmeister von 2007 in diesem Jahr aber nicht. "Weil ich schön öfter durch die gleiche Situation gegangen bin", so seine Erklärung. "Wenn ich das Auto bekomme, das ich mag, dann kann ich es auch sehr gut und schnell fahren. Ich muss nur sicherstellen, dass das jedes Mal der Fall ist, wenn ich aus der Box fahre." Es ist kein Geheimnis, dass Räikkönen in diesem Jahr mit der Charakteristik des F14 T kämpft. Vor allem die Vorderachse bereitet ihm Kopfzerbrechen, bei den letzten Rennen waren aber Fortschritte erkennbar.
Dass Räikkönen Ferrari tatsächlich noch einmal trotz eines gültigen Vertrages verlassen wird, ist aber insgesamt unwahrscheinlich. Deshalb wird sich die Formel-1-Welt auf das Fahrerduo Vettel und Räikkönen freuen dürfen. Und sogar Räikkönen selbst kann sich ein klein wenig darauf freuen: "Ich habe natürlich noch nie mit ihm gearbeitet, weil wir in unterschiedlichen Teams waren. Aber von allen da draußen kenne ich ihn wahrscheinlich am besten und wir werden sehen, was in der Zukunft passiert."
Fahrerkarussell dreht rund: Hamilton 2015 zu McLaren? von Markus Lüttgens 08. Oktober 2014 - 12:21 Uhr Wechselt nach Sebastian Vettel ein weiterer Star das Team? Einem Medienbericht aus England zu Folge wird Lewis Hamilton 2015 zu McLaren zurückkehren
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(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 könnte vor einem weiteren spektakulären Fahrerwechsel stehen. Einem Medienbericht aus England zu Folge wird Lewis Hamilton Mercedes am Saisonende verlassen und zu McLaren zurückkehren. 'F1Today.net' ist sich dessen jedenfalls sicher und zitiert eine namentlich nicht genannte Quelle mit den Worten: "Er hat dort unterschrieben, das kann ich ihnen versichern."
Den Aussagen des Informanten zu Folge, die derzeit aber noch als Gerücht anzusehen und von offizieller Seite nicht bestätigt wurden, wurde die Zusammenarbeit vor drei Wochen bei einem Geheimbesuch von Hamilton in der McLaren-Fabrik in Woking besiegelt. "Er kam mit dem Hubschrauber, sprach zwei Stunden mit dem Management und ist mit einem dicken Grinsen im Gesicht gegangen", so die Quelle.
Nach dem feststehenden Abgang von Sebastian Vettel bei Red Bull und dem mehr als wahrscheinlichen Abschied von Fernando Alonso bei Ferrari könnte somit ein dritter Top-Fahrer im nächsten das Cockpit wechseln. Hamilton hat bei Mercedes zwar noch einen Vertrag bis Ende 2015, doch dass solche Papiere kein Hindernis für einen Teamwechsel sein müssen, zeigt ein Blick in die Gesichte der Formel 1.
Spekulationen über eine Rückkehr von Hamilton zu McLaren, die nach dem Einstieg von Honda 2015 einen Spitzenpiloten verpflichten wollen, hatte Niki Lauda am vergangenen Wochenende noch ins Reich der Fabeln verwiesen. "Nein, das war nicht so", hatte der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Formel-1-Teams auf die Frage geantwortet, ob Hamilton ein Angebot von McLaren erhalten habe.
Hamilton selbst erklärte heute in einem Interview mit der 'Sport Bild', er habe sich über einen Teamwechsel keine Gedanken gemacht und strebe eine Verlängerung seines Vertrages bei Mercedes an. "Ich fühle mich sehr glücklich hier, es ist für mich wie eine Familie. Das Team und ich haben das positive Gefühl, dass wir auch darüber hinaus zusammenarbeiten sollten", sagt der WM-Führende.
Bisher gilt Fernando Alonso als erster Kandidat von McLaren für die Saison 2015. Im Falle eines Wechsels von Hamilton könnte der Spanier aber auch dessen Cockpit bei Mercedes übernehmen. Ein Szenario, welches Mika Häkkinen in dieser Woche skizziert hatte. "Mercedes gewinnt derzeit, daher wird er darüber nachdenken, ob er nicht vielleicht dorthin gehen möchte", sagte der zweimalige Formel-1-Weltmeister bei 'ServusTV'.
Die Spekulationen werden ja immer wilder... Ich glaub aber nicht, dass Hamilton wirklich zu Mclaren zurückgeht. Bei Mercedes hat er ja schon das beste Auto.
Zitat von Essi im Beitrag #155Die Spekulationen werden ja immer wilder... Ich glaub aber nicht, dass Hamilton wirklich zu Mclaren zurückgeht. Bei Mercedes hat er ja schon das beste Auto.
Da wird es wirklich immer wilder,ich möchte jetzt endlich wissen ,das Kimi bei den Roten fix ist
Kimi ist denke ich fix dabei. wohin sollte er denn sonst gehen? er ht doch nicht bock wieder sich auf ein neues auto einstellen zu müssen...da steckt er sicher lieber mehr arbeit in den ferrri damit der einmal passt. und wenn er keine lust mehr hat, ist er nch 2015 ohnehin weg.
Snipp snapp snute, så er eventyret ute.....MASTER OF DISASTER!
Zitat von theFworld im Beitrag #157Kimi ist denke ich fix dabei. wohin sollte er denn sonst gehen? er ht doch nicht bock wieder sich auf ein neues auto einstellen zu müssen...da steckt er sicher lieber mehr arbeit in den ferrri damit der einmal passt. und wenn er keine lust mehr hat, ist er nch 2015 ohnehin weg.
Es sieht zur Zeit ja so aus ,das Kimi 2015 fix ist bei Rot,aber es wurde noch nicht bestättigt.Ich wünsche Kimi und uns allen ein super Jahr 2015 ,so wie es zur Zeit läuft,sollte seine F1 Zeit nicht zu Ende gehen
Zitat von theFworld im Beitrag #157Kimi ist denke ich fix dabei. wohin sollte er denn sonst gehen? er ht doch nicht bock wieder sich auf ein neues auto einstellen zu müssen...da steckt er sicher lieber mehr arbeit in den ferrri damit der einmal passt. und wenn er keine lust mehr hat, ist er nch 2015 ohnehin weg.
Es sieht zur Zeit ja so aus ,das Kimi 2015 fix ist bei Rot,aber es wurde noch nicht bestättigt.Ich wünsche Kimi und uns allen ein super Jahr 2015 ,so wie es zur Zeit läuft,sollte seine F1 Zeit nicht zu Ende gehen
Ja man kann nur hoffen... Mal gucken ob Alisson ein Auto gelingt... Das ist der einzigste vernünftige dort.
Bernd-Mayländer-Kolumne: Es war eine schreckliche Situation von Bernd Mayländer 08. Oktober 2014 - 21:18 Uhr Wie Bernd Mayländer im Safety-Car das Drama um Jules Bianchi erlebt hat - Ausblick auf das Rennwochenende in Sotschi rückt diesmal in den Hintergrund
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(Motorsport-Total.com) - Hallo, liebe Leser,
nach einem Wochenende wie dem in Suzuka weiß ich nicht, wie ich diese Kolumne beginnen soll. Eins ist klar: Ein "großer Grand-Prix-Check", wie sonst immer, kann es diesmal nicht sein. Ich bin aus Osaka über Amsterdam nach Hause geflogen und habe mich im Flieger mit dem Live-Ticker von Motorsport-Total.com informiert. Am Montagabend war ich zu Hause. Eine lange Reise also, während der ich viel Zeit zum Nachdenken hatte. Und mir ging das Rennen nicht mehr aus dem Kopf, vor allem die Bilder zum Schluss.
Leider ist was ganz Schlimmes passiert. Das zeigt: Motorsport kann gefährlich sein. Wissen wir im Grunde alle, aber man vergisst es manchmal, weil Formel-1-Fahrer in den vergangenen 20 Jahren so gut wie nicht verletzt wurden. Da schleicht sich bei vielen automatisch ein gewisses Selbstverständnis der absoluten Sicherheit ein. Die kann und wird es aber nie geben, wenn Rennautos mit mehr als 300 km/h über eine Grand-Prix-Strecke bewegt werden.
Mir geht Jules' Schicksal besonders nahe, weil ich mich kurz vor dem Start noch auf dem Grid mit ihm unterhalten habe: "Wie schätzt du die Wetterbedingungen ein?" Gerade vor Regenrennen laufe ich immer die Startaufstellung runter und höre mich sowohl bei ein paar vorderen als auch ein paar hinteren Fahrern um, um deren Einschätzung der Situation zu verstehen. Diesmal war ich auch bei Jules - denn gerade die hinteren Fahrer bekommen bei Regenrennen die meiste Gischt ab und haben die schlechteste Sicht.
Start erschien den Fahrern nicht zu gefährlich
Jules hatte überhaupt keine Bedenken, das Rennen zu starten, war nicht im Geringsten beunruhigt oder nervös. Es war alles wie immer. Rund 15 Minuten vor dem Start waren die Bedingungen gar nicht so schlecht, wir wussten aber vom offiziellen Wetterbeobachter UbiMet, dass der Regen nochmal stärker werden soll. Ein paar Stunden später lag er im Krankenhaus und kämpfte um sein Leben. Jetzt ist das Allerwichtigste, ihm und seinem Umfeld für diesen schwierigen Kampf alle Kraft der Welt zu wünschen.
Der Tag hatte schon merkwürdig begonnen. Wir wurden von diesem Taifun alle nervös gemacht, dabei haben die Meteorologen von UbiMet immer korrekt vorausgesagt, dass er erst von Sonntag auf Montag Suzuka streifen wird. Eigentlich gab es keinen Grund zur Beunruhigung, aber durch die intensive Medienberichterstattung und die ständige Fragerei danach hat man das Thema nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Letztendlich war die ganze Aufregung um den Taifun eh Nebensache.
Die Bedingungen am Start waren schwierig, daher auch der Start hinter dem Safety-Car. Eine aus meiner Sicht richtige Entscheidung. Die ersten zwei Runden waren sicher am Limit, deshalb wurde das Rennen auch erst mal unterbrochen. Aber alle wussten, dass es gleich weitergehen würde. UbiMet hatte vorausgesagt, dass der Regen später nachlassen würde, und nach dem zwischenzeitlichen Abbruch kam es dann auch so. Als wir aus der Boxengasse wieder rausfuhren, war mir sehr schnell klar, dass die Streckenverhältnisse sich sehr schnell verbessern werden und das Rennen wieder ganz normal weitergehen würde.
Aquaplaning weniger Problem als Gischt
Was ich natürlich nicht beurteilen kann, weil ja niemand vor mir fährt, ist die Beeinträchtigung der Sicht durch die Gischt. Ein Formel-1-Fahrzeug hat viel mehr Abtrieb als das Safety-Car, also wirkt mehr Druck auf die Straße und es wird viel mehr Wasser aufgewirbelt. Das haben die Jungs hinter mir zu spüren bekommen - und je weiter hinten im Feld, desto schlechter wird die Sicht. Aber Grip, Aquaplaning, das war alles kein Problem. Trotzdem sind wir zur Vorsicht länger draußen geblieben. Danach war es ein tolles und spektakuläres Rennen. Bis natürlich der Unfall alles überschattet hat.
Wir haben im Safety-Car zwar einen Monitor, aber ich hatte noch keine Bilder vom Unfall gesehen, als wir rausgeschickt wurden. Als ich zum ersten Mal an der Stelle vorbeikam, war mir sofort klar, dass das ein heftiger Einschlag gewesen sein muss. Es war eine sehr angespannte Situation, aber genau darauf wurde ich über die Jahre trainiert und eingestellt - um in solch einem extremen Moment alles hundertprozentig richtig zu machen.
Ungutes Gefühl vom ersten Moment an
Das volle Ausmaß des Unfalls habe ich erst dann erfasst, als das Rennen schon unterbrochen war und ich noch meine abschließende Inspektionsrunde gefahren bin. Der Marussia war geborgen, ich konnte ihn sehen, und da ahnte ich, dass etwas ganz, ganz Schlimmes passiert sein könnte. Dies bestätigte sich dann auch leider. Abends bin ich länger als sonst im Fahrerlager geblieben, weil ich wissen wollte, wie es um ihn steht.
Zur Reaktion der Sicherheitskräfte auf den Unfall kann ich nur sagen: Ich sehe keinen Ansatzpunkt, irgendjemandem eine Schuld zuzuschieben. Was Alexander Wurz gesagt hat, kann ich auch nur unterschreiben. Es sind extrem unglückliche Umstände zusammengekommen, dass so etwas passieren konnte. Umso mehr ärgere ich mich über ahnungslose und voreilige Medienkommentare, die offenbar der Meinung sind, dass es bei so einer Tragödie zwangsläufig einen Schuldigen braucht.
Ich bin inzwischen in Sotschi angekommen. Die Stimmung ist wegen der Ungewissheit um Jules gedrückt, viele sind müde von ihren langen Flügen und dem Jetlag. Einfach zur Tagesordnung überzugehen und auf das bevorstehende Rennen zu blicken, fällt unter diesen Umständen schwer. Mein erster Eindruck ist, dass hier eine tolle Anlage auf die Beine gestellt wurde. Vielleicht nicht mit der spannendsten Streckenführung aller Zeiten, aber doch in Summe gelungen.
Einmal um die Strecke gejoggt
Heute bin ich mit Chefredakteur Christian Nimmervoll über die Strecke gejoggt, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Mehr darüber könnt ihr morgen Früh nachlesen.
Am Donnerstag steht das übliche Prozedere, mit den Tracktest-Runden im Safety-Car. Dabei präge ich mir die Strecke ein, schaue mir die für mich wichtigen Elemente wie Position in der Boxengasse, Safety-Car-Linien und so weiter genau an. Wenn mir entlang der Strecke noch ein Sicherheitsproblem auffällt, melde ich es. Und dann bin ich auch immer bei den Fahrerbriefings dabei. Da wird diesmal sicher auch länger über Suzuka gesprochen.
Ansonsten wünsche ich mir für dieses Wochenende vor allem eines: gute Nachrichten aus Yokkaichi, wo Jules Bianchi um sein Leben kämpft. Ich kenne Jules schon ein paar Jahre, habe seinen Werdegang durch die ganzen Nachwuchsklassen verfolgt. Er hat da fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Jetzt wünsche ich ihm, dass er auch dieses Rennen - sein schwierigstes - gewinnt, und zwar in möglichst kurzer Zeit...
Bianchi-Schock lähmt die Formel 1: "Alles andere unwichtig" 09. Oktober 2014 - 11:05 Uhr Der schwere Unfall von Jules Bianchi bleibt das beherrschende Thema in der Formel 1 - Im Fahrerlager von Sotschi herrscht eine bedrückende Stimmung
(Motorsport-Total.com/SID) - An eine Rückkehr zur Normalität ist noch längst nicht zu denken, der Horror-Crash von Jules Bianchi lähmt die gesamte Formel 1 auch vor ihrer Premiere in Russland. "Alles was wir derzeit tun, scheint unwichtig", sagt Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn nach der Ankunft in Sotschi. "Wir sind immer noch geschockt und es ist nicht möglich, einfach zum Tagesgeschäft überzugehen."
Während die Teams in der Olympiastadt am Schwarzen Meer mit den Aufbauarbeiten für das Rennen beschäftigt sind, kämpft der 25 Jahre alte Bianchi in Japan weiter um sein Leben. Der französische Marussia-Pilot war am vergangenen Sonntag in Suzuka auf regennasser Piste von der Strecke abgekommen und mit seinem Boliden unter ein Abschleppfahrzeug gerast. Dabei hatte er schwere Kopfverletzungen erlitten und musste operiert werden.
Die Fahrerkollegen werden Bianchi beim Rennen mit besonderen Aufklebern eine spezielle Grußbotschaft senden. Sein Landsmann Jean-Eric Vergne gab die Sticker in Auftrag und verteilte sie schon im Fahrerlager, damit sie am Wochenende an möglichst vielen Fahrzeugen oder Helmen zu sehen sind. "Alle mit Jules #17" ist darauf zu lesen.
"Das Team ist in Sotschi, alle unsere Gedanken bleiben in Suzuka", twitterte Ferrari, deren Nachwuchsprogramm Bianchi angehört. McLaren schrieb: "Die Formel-1-Gemeinde kommt traurig in Sotschi an. Jules, wir alle denken an dich." Und der französische Lotus-Pilot Romain Grosjean fasst zusammen, was wohl alle denken: "Ich hoffe ehrlich, dass wir bald positive Neuigkeiten von Jules bekommen. Das Warten ist hart."
Doch es sieht danach aus, als sei weiter viel Geduld gefragt. Als "kritisch, aber stabil" wurde Bianchis Zustand zuletzt kommuniziert. Im Mie General Krankenhaus von Yokkaichi wurden Bianchi sogenannte diffus axonale Verletzungen diagnostiziert. Dabei handelt es sich um Blessuren, deren Ausmaß nicht genau ersichtlich sind. Konkretere Informationen gab es bislang nicht.
Die Bilder des heftigen Crashs sind in den Köpfen seiner Fahrerkollegen eingebrannt, die Stimmung im Umfeld der Königsklasse ist entsprechend gedrückt. "Ich glaube, nach den Ereignissen am Ende des Rennens am Sonntag fühlte sich der gesamte Paddock wie benommen", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Auch der WM-Führende Lewis Hamilton meint rückblickend auf seinen Sieg in Suzuka, dass dieses Ergebnis "nicht mehr relevant zu sein" schien.
Und trotzdem muss es in der schnelllebigen PS-Szene weitergehen. Der Kampf um den Titel geht im Duell der Silberpfeile zwischen Hamilton (266 Punkte) und Rosberg (256) in die entscheidende Phase. Nur noch vier Rennen stehen an, Fehler darf sich keiner mehr leisten. Einen klaren Kopf hat aktuell aber kaum jemand. "In Gedanken bin ich momentan zuerst immer bei Jules Bianchi", betont Rosberg.
Ein Crash und seine Folgen: Die Formel 1 hält inne von Markus Lüttgens & Christian Nimmervoll 09. Oktober 2014 - 16:21 Uhr Vier Tage nach dem schweren Unfall von Jules Bianchi fällt es seinen Formel-1-Kollegen in Sotschi schwer, zur Tagesordnung überzugehen
z1412858456.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Mienen der Fahrer bei der Pressekonferenz sprachen Bände
(Motorsport-Total.com) - "Hier in Sotschi hängt eine dunkel Wolke über uns": Mit diesen Worten bringt Adrian Sutil die Stimmung im Fahrerlager der Formel 1 auf den Punkt. Während Jules Bianchi nach seinem schweren Unfall in Suzuka im Allgemeinen Krankenhaus der Präfektur Mie in Yokkaichi weiter um sein Leben kämpft, geht für seine Kollegen beim Großen Preis von Russland der Alltag weiter. Doch einfach so zum Tagesgeschäft übergehen können die Fahrer nicht.
Das zeigte sich schon bei der Pressekonferenz am Donnerstag, die in ungewohnt gedämpfter Stimmung stattfand. Wo die medienerprobten Piloten sonst jede Frage eloquent beantworten oder ihr geschickt ausweichen, suchten die Fahrer heute zu Beginn mühsam nach den richtigen Worten. "Es ist schwierig, die passenden Worte zu finden. Es war für mich und für alle anderen ein sehr schockierender Moment. Mehr kann dazu ehrlich gesagt nicht sagen", sagt Sutil. "Wir können beten, mehr können wir nicht tun. Wir müssen hoffen, dass wir bessere Nachrichten bekommen."
Auch Fernando Alonso ist mit seinen Gedanken noch ganz bei Ferrari-Junior Bianchi. "Wenn ein solch schwerer Unfall passiert, können Worte nicht beschreiben, wie schlecht man sich fühlt", so der Spanier. "Jetzt sind wir hier und stehen vor einem emotional sehr schwierigen Wochenende. Wir fahren an diesem Wochenende für ihn und müssen versuchen so professionell wir möglich sein. Aber ich denke auch in diesem Moment an ihn und bete für ihn."
Massa: "Das schlimmste Rennen meines Lebens"
Felipe Massa sitzt der Schrecken des vergangenen Sonntags ebenfalls noch in den Knochen. "Das war das schlimmste Rennen meines Lebens", sagt der Brasilianer. "Es war schlimmer als damals bei meinem Unfall, denn daran kann ich mich nicht erinnern", zieht er einen Vergleich zu seinem Crash 2009 in Ungarn. Lewis Hamilton gibt ebenfalls zu: "Es ist nicht einfach. Das Gefühl ist merkwürdig, Interviews über das Rennfahren zu geben, in Medienrunden zu sitzen und über letzte Woche zu sprechen", so der Mercedes-Pilot. "Normalerweise reden wir am Donnerstag über die Spannung des WM-Kampfs, die Aufregung. Dieses Wochenende ist anders. Meine Gedanken sind ganz woanders."
Doch spätestens am Freitag um 8:00 Uhr müssen die Fahrer ihre Gedanken wieder auf das Rennfahrern konzentrieren, wenn in Sotschi das erste Freie Training beginnt und die Piloten zum ersten Mal auf dem neuen Stadtkurs ausrücken. Und insgeheim sind die Fahrer sogar froh darüber. "Vielleicht wird es morgen besser, dann haben wir wenigstens die Arbeit und müssen über andere Dinge nachdenken", sagt Massa.
"Wenn ich ins Auto steige und das Visier runterklappe, muss ich meine Emotionen abschalten und Vollgas fahren", stellt Nico Rosberg klar. "Es ist ja auch nicht das erste Mal - ich selbst hatte auch schon mal einen Unfall, nach dem ich wieder ins Auto einsteigen musste. Schwierig, aber das ist der einzige Weg. Und auch Sutil meint: "Sich jetzt auf das Rennwochenende zu konzentrieren, hilft vielleicht dabei, aus dieser dunklen Stimmung herauszukommen."
Plötzlich ist die Gefahr wieder da
Doch der Unfall ihres Kollegen hat die Fahrer nachdenklich gemacht. Trotz aller Verbesserungen der Sicherheit sind schwere Verletzungen noch nicht aus der Formel 1 verschwunden und allen ist bewusst: Das hätte auch mir passieren können. "Wir können uns glücklich schätzen, dass in unserer Generation die Unfälle meist nur begrenzte Auswirkungen haben", sagt Sebastian Vettel. "In den vergangenen Jahren gab es Unfälle, die brutal aussahen, bei denen aber fast nichts passiert ist."
Beim Unfall von Bianchi war jedoch allen Beteiligten schnell klar, dass es dieses Mal nicht glimpflich ausgegangen ist. "Das vergangene Wochenende hat uns allen das Risiko wieder bewusst gemacht", so Vettel. Und das Wissen um das Risiko für die eigenen Gesundheit oder das Leben lässt die Piloten darüber nachdenken, ob es das wert ist. "Darüber denkt man nach", gibt Massa zu, der 2009 in Ungarn am eigenen Leib spüren mussten, wie schnell sich alles verändern kann. Doch beim Brasilianer ist die Leidenschaft größer als die Angst. "Ich bin hier, weil ich es liebe, Rennen zu fahren und mich mit anderen zu messen. Das macht mich glücklich, macht mit Spaß", sagt Massa. "Wir wissen, dass dieser Sport riskant ist, aber wir wollen das tun."
"Felipe hat das sehr gut gesagt", stimmt Vettel seinem Kollegen zu. "Wir teilen alle die gleiche Leidenschaft und können uns glücklich schätzen, in der Formel 1 zu sein und die schnellsten Rennautos der Welt zu fahren. Das verschafft uns Befriedigung. Deswegen fühlen wir uns so lebendig." Und Risiko gehöre zum Motorsport nun einmal dazu, meint Rosberg. "Man akzeptiert es." Ähnlich sieht es auch Rookie Daniil Kwjat: "Die Geschwindigkeiten sind sehr hoch, wie fahren über 300 km/h. Würden wir nur noch 100 km/h fahren, wäre es kein Rennen mehr", sagt der Toro-Rosso-Pilot.
Kobayashi: "Wir sind dazu bestimmt, zu sterben"
Ganz so einfach will Sutil es sich aber nicht machen. "Es ist allen klar, das Motorsport gefährlich ist. Ich bin mir der Gefahr bewusst, was aber nicht heißt, dass ich sie akzeptiere", warnt der Sauber-Pilot davor, sich mit Unfällen wie dem von Bianchi abzufinden. "Wir alle wollen es besser und sicherer machen, denn wir möchten nicht, dass so etwas öfter passiert." Doch auch den Gräfelfinger treibt die Leidenschaft für den Rennsport weiterhin an. "Ich bin hier, weil ich es liebe und Rennen fahren will. Sollte ich irgendwann fühlen, dass dem nicht mehr so ist, werde ich zu Hause bleiben."
Auch Kamui Kobayashi hat sich so seine Gedanken über das Risiko gemacht und kommt zu einer Einschätzung, die man je nach Betrachtung entweder philosophisch oder fast schon fatalistisch nennen kann. "Wir sind dazu bestimmt, irgendwann zu sterben. Würde ich ewig leben, hätte ich einen anderen Job", sagt der Japaner mit asiatischer Gelassenheit. "Das hier ist meine Bestimmung. Es macht mir Spaß, ich liebe diesen Job."
Kobayashi erinnert daran, dass das Leben voller Risiken sei, nicht nur auf der Rennstrecke. So erinnert er an den Fall eines Formel-1-Journalisten, der in diesem Jahr in Malaysia auf offener Straße überfallen und verprügelt wurde. Und auch die Reise zum Rennen von Sao Paulo sei nicht ohne Risiko "Wenn wir in Brasilien über die Straße gehen, kann das auch sehr gefährlich sein", verweist der Caterham-Pilot auf die hohe Kriminalitätsrate in Brasilien.
Unter dem Strich sei jeder Pilot selbst in der Lage einzuschätzen, ob er sich des Risikos Formel 1 aussetzen will oder nicht, meint Vettel. "Wir sind alle alt genug und können unser Gehirn gebrauchen. Es ist also unsere bewusste Entscheidung, ob wir Rennen fahren wollen oder nicht. Wenn sich irgendjemand nicht wohl fühlen sollte, wäre er alt genug, um nein zu sagen", so der Red-Bull-Pilot.
Formel 1 - Montezemolo bestätigt: Alonso verlässt Ferrari Zwei Gründe für den Abschied Fernando Alonso und Ferrari gehen wohl getrennte Wege. Die Parteien halten sich bislang bedeckt - dafür redet Ex-Boss Luca di Montezemolo jetzt Klartext.
0627319.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Fernando Alonso verlässt Ferrari aller Voraussicht nach zum Saisonende
Motorsport-Magazin.com - Ferrari und Fernando Alonso lassen sich weiter Zeit mit der Verkündigung - Luca di Montezemolo machte hingegen kurzen Prozess. Der ehemalige Ferrari-Präsident erklärte am Mittwochabend im italienischen Fernsehen, dass Alonso die Scuderia zum Saisonende verlassen wird. "Fernando geht aus zwei Gründen", so Montezemolo. "Zum einen, weil er sich in einer anderen Umgebung festigen möchte. Und zweitens, weil er in einem Alter ist, in dem er nicht warten kann, noch einmal zu gewinnen."
Fünf Jahre lang hetzten Alonso und Ferrari vergeblich dem so lange ersehnten Titelgewinn hinterher. Zum Ende des Jahres gehen die beiden Parteien nun getrennte Wege. "Er war enttäuscht, in diesen Jahren nicht die Weltmeisterschaft gewonnen zu haben", sagte Montezemolo weiter. "Er braucht einen neuen Anreiz."
Rückkehr zu McLaren deutet sich an
Offiziell ist noch nichts bestätigt, doch die Zeichen deuten darauf hin, dass Alonso zur kommenden Saison zu McLaren zurückkehrt, die mit Honda auf einen neuen Motorenpartner setzen. Außerdem machten Gerüchte die Runde, dass der Spanier ein Jahr Auszeit nehmen könnte, um auf ein Cockpit bei Mercedes zur Saison 2016 zu spekulieren. Zuletzt beim Russland Grand Prix schloss Alonso selbst diese Variante allerdings aus.
"Meine Zukunft ist geregelt. Es geht nur mehr um die Finalisierung der Details, das ist keine große Sache", erklärte Alonso am Wochenende in Sochi. "Die Medien müssen sich noch etwas gedulden. Ich kann nichts verkünden solange nicht alles geregelt ist. Aber alles ist gut."
Parteien halten die Füße still
Es gilt als offenes Geheimnis, dass Sebastian Vettel den zweifachen Weltmeister zur Saison 2015 in Maranello beerben wird. Mit einer offiziellen Verkündigung wird seit längerer Zeit gerechnet. Möglicherweise halten sich die Parteien aus Respekt vor Jules Bianchi zurück, der in Japan schwer verunfallt war.
Sollte Alonso tatsächlich zurück nach Woking gehen, müssten entweder Jenson Button oder Rookie Kevin Magnussen Platz machen. Wer am Ende seinen Hut bei McLaren nehmen muss, ist derzeit völlig unklar. Als sicher gilt hingegen, dass noch vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi eine Entscheidung fallen wird. "Es stimmt, dass die Entscheidung etwas länger dauert, aber wir planen weiterhin, sie vor dem Ende der Saison zu treffen", erklärte Renndirektor Eric Boullier am vergangenen Dienstag.
2014 in jeder Hinsicht enttäuschend
Bei Montezemolo selbst ist die Entscheidung bereits gefallen. Der große Ferrari-Boss wurde am vergangenen Montag offiziell durch Sergio Marchionne an der Spitze der Scuderia ersetzt. Nach 23 Jahren Ferrari ist nun Schluss für Montezemolo. Der Landgraf räumte ein, dass das Jahr 2014 eine wahre Enttäuschung ist.
"Die Saison, die in jeder Hinsicht wirklich enttäuschend war, ist diese", so Montezemolo. "Aber das ist eben Sport." Sein Ferrari-Fazit fiel allerdings positiv aus: "In den vergangenen 15 Jahren waren wir das Team, das auf der Welt am meisten gewonnen hat. Es stimmt, dass wir aus dem einen oder anderen Grund seit sechs Jahren keinen Titel mehr geholt haben. Aber wir haben zwei Weltmeisterschaften erst beim Finale verloren."
Mit seinem Ende bei Ferrari war Montezemolo unterdessen nicht allzu glücklich. Kurz nach dem Großen Preis von Italien in Monza kam heraus, dass er durch Marchionne ersetzt wird - ein Grund waren die sportlichen Fehlleistungen in der Formel 1. Montezemolo: "Natürlich war ich über die Art und Weise nicht sehr erfreut. Aber so ist das Leben und die Besitzer eines privat geführten Unternehmens können Entscheidungen treffen. Das ist jetzt der Start einer unterschiedlichen, neuen Phase."
Coulthard & Villeneuve: Vettel hat Alonsos Pläne durchkreuzt von Sven Haidinger 16. Oktober 2014 - 08:59 Uhr David Coulthard und Jacques Villeneuve sind sich einig: Sebastian Vettel hat mit seinem Red-Bull-Abschied Fernando Alonsos Verhandlungen für 2015 massiv gestört - Genau so sehe ich das auch
z1412859637.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Was tun, Fernando? Vettel und Alonso gelten nicht als die besten Freunde
(Motorsport-Total.com) - Jahrelang musste Fernando Alonso zusehen, wie Sebastian Vettel einen Titel nach dem anderen gewinnt. Der Spanier, der meist schlechteres Material zur Verfügung hatte, betonte trotzdem stets, dass sein deutscher Rivale nicht zu den absoluten Top-Piloten in der Königsklasse des Motorsports zählt. Für viele handelte es sich dabei um politisch motivierte Aussagen, um den damaligen Red-Bull-Dauersieger aus dem Konzept zu bringen.
Doch nun scheint genau das dem vierfachen Weltmeister bei Alonso gelungen zu sein. Im Vorfeld des Grand Prix von Japan hatte er völlig überraschend bekanntgegeben, dass er 2015 nicht mehr für Red Bull fahren wird - aller Voraussicht nach ist sein Ziel Ferrari, wo Alonso 2015 nicht mehr fahren wird, wie Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gestern erklärte. Damit durchkreuzte er den Vertragspoker des Noch-Ferrari-Piloten, der nun kaum noch Verhandlungsspielraum besitzt.
Alonso hat kaum Alternativen zu McLaren
"Es sieht so aus, als wäre Fernando ausmanövriert worden", vermutet auch David Coulthard gegenüber der 'BBC'. "Er wurde aus einem Vertrag entlassen, ohne einen Ersatz dafür zu haben - und das wird sich auf seine Verhandlungen auswirken, ganz egal wie sehr in McLaren will." Was er damit meint? Alonso kann die Gage für einen Wechsel nach Woking kaum in die Höhe treiben, weil er - zumindest in der Formel 1 - kaum Alternativen hat.
Auch nicht bei Mercedes, denn dort besitzt Nico Rosberg einen Vertrag bis 2017, während Lewis Hamilton noch bis Ende 2015 an die Silberpfeile gebunden ist. Durch den Titelkampf der beiden Stallrivalen wurden die Verhandlungen auf nach der Saison verschoben - eine logische Entscheidung, denn ein mögliches Scheitern des Verhandlungspokers könnte Hamiltons Position im WM-Kampf deutlich schwächen. Coulthard glaubt nicht, dass bei Mercedes eine Türe aufgeht
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vermutet gegenüber der 'SportWoche', dass Alonso nur mit einer Ausstiegsklausel zu McLaren gehen würde - um dann, falls die Verhandlungen mit Hamilton platzen, möglicherweise beim Weltmeisterteam von Mercedes anzudocken? "Dort sieht es nicht so aus, als wäre dann ein Platz verfügbar", glaubt Coulthard. "Hamilton war längere Zeit bei McLaren, jetzt wünscht er sich das Gleiche bei Mercedes. Im Moment deutet nichts darauf hin, dass er das nicht ernst meint. Sobald die WM entschieden ist, rechne ich mit einer Bekanntgabe von Mercedes, was die Zukunft angeht."
Und da Rosberg bereits an das Team gebunden ist, "sieht es nicht so aus, als wäre außer bei McLaren-Honda irgendwo Platz für Alonso", glaubt der Schotte. Ähnlich sieht dies auch Coulthards Freund Jacques Villeneuve. Der Ex-Weltmeister meint gegenüber der 'AS', dass Alonso zwar der talentierteste und beste Fahrer sei, aber strategische Fehler gemacht habe: "Manchmal muss man wissen, wie man die Fäden zieht, und Fernando ist nicht immer gut darin."
Villeneuve: Daumen hoch für Vettel
Wie Coulthard sieht auch er Alonso 2015 bei McLaren und ist der Ansicht, dass dem Mann aus Asturien die titellosen Jahre bei Ferrari nicht geschadet haben: "Er hat gezeigt, dass das Auto nicht so gut wie der Pilot war. Durch diese Zeit hat er sogar gewonnen." Vettels Bekanntgabe habe dem 33-Jährigen aber jetzt einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Dem dieses Jahr ebenfalls unter die Räder gekommenen Red-Bull-Piloten attestiert Villeneuve hingegen gute Erfolgsperspektiven bei Ferrari: "Er kann in Ruhe neu beginnen, hat vier Titel gewonnen und noch viel Zeit. Er könnte Erfolg haben. Man wird sehen, ob es Ferrari schafft, ein gutes Auto zu bauen."